Angedacht

Tue, 23 Aug 2022 07:52:15 +0000 von Anne Mika

© Anne Mika
Biblisches Weltbewusstsein setzt voraus; Die Menschheit hat einen gemeinsamen Ursprung! 
Alle Menschen haben den gleichen Schöpfer: Gott. 
Aber unsere Alltagserfahrung sagt uns: die Menschheit gliedert sich eben auch in verschiedene Völker, die sich entweder freundlich oder feindlich gegenüberstehen. Die auf verschiedene Weise zu verschiedenen Göttern beten. Wir haben also eine Wahl! 
Im Mittelpunkt der biblischen Überlieferung steht lange vor allem ein Volk: Israel. 
Israel ist ein Volk inmitten anderer Völker. Israels Identitätsmerkmal ist: Wir haben einen Gott. יהוה
Vier Buchstaben aus dem Hebräischen Alphabet, die seit Martin Luther in deutschen Bibeln mit dem großgeschriebenen Wort HERR wiedergegeben werden. So wie auch im aktuellen Wochenspruch aus Psalm 33 Vers 12. 
Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!“ 
Am brennenden Dornbusch fragt Mose Gott: Was bedeutet dein Name יהוה eigentlich? 
Und Gott antwortet und sagt: „Ich bin, der ich bin.“ 
Aha. Also entweder will Gott sich nicht erklären, oder die Bedeutung seines Namens ist einfach sehr kryptisch. Jedenfalls lässt die Aussage: Ich bin, der ich bin viel Spielraum für Interpretationen. 
Manche lesen darin: Ich bin der Gott, der da ist. 
Ein Gott, der seine Schöpfung liebevoll begleitet vom Anbeginn der Zeiten. 
Ein Gott, der für jede und jeden erreichbar und, eben da ist, wenn es darauf ankommt. 
Andere lesen darin eine Herausforderung: Finde heraus wer ich bin! 
In den 10 Geboten heißt es: 
Ich bin יהוה, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 
Daraus kann man schließen, Gott will Freiheit und Selbstbestimmung für seine Kinder! 
Und er ist wohl auch ein bisschen eifersüchtig und will seinen besonderen Platz im Herzen der Menschen nicht teilen. 
Das neue Testament erzählt uns davon wie Gott zum Mensch wird in Jesus Christus. 
Und Jesus sagt uns: 
Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh 6,35) 
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12) 
Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Joh 10,9) 
Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“ (Joh 10,11) 
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ (Joh 11,25f.) 
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6) 
Gott sagt uns durch Jesus Christus. Glaubt und ihr habt nichts zu befürchten. Weder Hunger noch Durst, weder Finsternis noch ausweglose Situationen, weder Schmerzen noch Verderben. 
Gott sagt uns durch Jesus Christus noch einmal das Gleiche wie schon im Alten Testament. Das Gleiche wie schon in unserem Wochenspruch! 
Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!“ 
Gott sagt uns: Ich habe euch erwählt zu einem vollkommenen Leben. Aber ihr müsst auch mich erwählen. Ihr müsst mein Volk werden! Glaubt! Denn dass ist der Schlüssel, die Staatsbürgerschaft im Reich des HERRN zu erhalten. Gott hat seine Wahl getroffen. Nun sind wir dran. 
Zu welchen Volk wollen wir gehören? Zu welchem Gott wollen wir uns bekennen? 
Ich wähle יהוה! 
Den, der immer für mich da ist, der mich mit allem Guten versorgt und mir Freiheit und Schutz schenkt. Ich entscheide mich für ihn. Jeden Tag aufs Neue! Amen. 


Eine gesegnete Woche wünscht euch, eure Pfarrerin Anne Mika. 
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