EIne ungewöhnliche Überschrift in einer deutschen Zeitung (Süddeutsche vom 12.08.2019)
UMWELTSCHUTZ: Vorbild Tansania
Noch kürzlich hatte ein Sprecher ihres Hauses das Problem der Plastiktüten als „Peanuts“ bezeichnet und damit Zweifel gesät, ob das Umweltministerium über den Bewusstseinsstand der späten Siebzigerjahre wirklich hinausgekommen ist. Jetzt will Ministerin Svenja Schulze die Plastiktüten gesetzlich verbieten lassen. Einsicht schadet nicht, ein solches Verbot ist dringend notwendig.
Lange Zeit setzte die deutsche Umweltpolitik im Gespräch mit der Wirtschaft auf freiwillige Lösungen; und selbst wenn sie damit, meist begrenzten, Erfolg hatte, dauerte die Umsetzung viel zu lange. Aber die Natur hat keine Zeit mehr. Der Klimawandel, die Sintflut von Plastikmüll, die gegen jeden Verstand betriebene Rodung der Regenwälder sind zwar globale Probleme. Aber jeder Staat muss dagegen tun, was ihm möglich ist. Deshalb ist es richtig, wenn die Bundesregierung dem besessenen Waldabholzer Jair Bolsonaro in Brasilien Millionen Euro Zuschüsse streichen will. Und ebenso richtig ist es, die Milliarden Plastiktüten, die noch immer an den Kunden kommen, zu verbieten.
Dies wäre auch eine Geste der Solidarität mit der Dritten Welt. Dort haben einige Staaten wie das arme Tansania dies nämlich längst getan. Das Mindeste, was man von einem der reichsten Länder der Welt erwarten darf, ist, sich daran ein Vorbild zu nehmen. Joachim Käppner
UMWELTSCHUTZ: Vorbild Tansania
Noch kürzlich hatte ein Sprecher ihres Hauses das Problem der Plastiktüten als „Peanuts“ bezeichnet und damit Zweifel gesät, ob das Umweltministerium über den Bewusstseinsstand der späten Siebzigerjahre wirklich hinausgekommen ist. Jetzt will Ministerin Svenja Schulze die Plastiktüten gesetzlich verbieten lassen. Einsicht schadet nicht, ein solches Verbot ist dringend notwendig.
Lange Zeit setzte die deutsche Umweltpolitik im Gespräch mit der Wirtschaft auf freiwillige Lösungen; und selbst wenn sie damit, meist begrenzten, Erfolg hatte, dauerte die Umsetzung viel zu lange. Aber die Natur hat keine Zeit mehr. Der Klimawandel, die Sintflut von Plastikmüll, die gegen jeden Verstand betriebene Rodung der Regenwälder sind zwar globale Probleme. Aber jeder Staat muss dagegen tun, was ihm möglich ist. Deshalb ist es richtig, wenn die Bundesregierung dem besessenen Waldabholzer Jair Bolsonaro in Brasilien Millionen Euro Zuschüsse streichen will. Und ebenso richtig ist es, die Milliarden Plastiktüten, die noch immer an den Kunden kommen, zu verbieten.
Dies wäre auch eine Geste der Solidarität mit der Dritten Welt. Dort haben einige Staaten wie das arme Tansania dies nämlich längst getan. Das Mindeste, was man von einem der reichsten Länder der Welt erwarten darf, ist, sich daran ein Vorbild zu nehmen. Joachim Käppner