Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Da sagt uns der Wochenspruch aus Micha 6,8.
Es klingt so einfach. Eine simple Anleitung für ein gelungenes Leben.
a) Gottes Wort halten
b) Liebe üben
c) demütig sein vor deinem Gott
Drei Anhaltspunkte an denen man sein Reden und Tun messen kann. Drei Anhaltspunkte, die von allen Weltreligionen so auch gepredigt werden. Warum also? Warum kriegen wir es nicht hin friedlich miteinander zu leben? Warum fallen uns Treue, Liebe und Demut so unglaublich schwer?
Als ich mir heute morgen die deutsche Tagesschau angesehen habe, da war mir schon nach wenigen Minuten die Seele unendlich schwer. Wirtschaftliche Abhängigkeiten und Unsicherheiten, Krieg und Revolution. Die Welt brennt. Dabei ist uns Menschen doch gesagt was gut ist!
Meine kleine Welt ist gerade in Ordnung. Ich sitze mitten im Paradies, an einem Strand in Zanzibar. Hier sind die Menschen freundlich zueinander. Lächeln sich an, hören sich aufmerksam zu, nehmen Rücksicht aufeinander. Alle sind entspannt. Im Urlaubsmodus.
Es müsste gelingen diesen Vibe zu übertragen. Ihn hineinzubringen in den Alltag in welchen diese Menschen hier wieder zurückkehren. Hinein in den Stress und das tägliche Geschäft. Für eine gewisse Zeit mag das auch gelingen, lehrt die Erfahrung. Aber dann...
… dann ist man wieder ganz schnell genervt und lustlos. Schreit frustriert seinen PC an oder träumt sich davon. In den nächsten Urlaub. Weil im hier und jetzt das Wort Gottes nur in einer Nische Platz findet. Weil die Liebe überdeckt ist von ganz vielen anderen aufreibenden Emotionen. Weil es schwer fällt Demut an den Tag zu legen, wenn einem einerseits Leitungsverantwortung übertragen wird und man Stärke zeigen muss. Man sich aber auf der anderen Seite fühlt wie der Müllschlucker der Nation bei dem jede und jeder seinen Schrott ablädt. Auch in unserer privaten kleinen Welt ploppen immer wieder kleine Brandherde auf. Viele wären vermeidbar weil uns Menschen doch eigentlich gesagt ist, was gut ist!
Warum neigen wir Menschen dazu wider besseres Wissen zu handeln? Gegen das Gute, das Gott uns eingepflanzt hat?
Gott fordert von uns etwas anderes!
Er fordert, dass wir sein Wort halten. Das wir mit ihm kommunizieren, in dem wir die Bibel lesen, beten uns als Gotteskinder miteinander austauschen. Und zwar auf die gute Weise. Im entspannten, freundlichen Urlaubsmodus.
Er fordert, dass wir Liebe üben. Gott lieben. Unseren Nächsten lieben. Uns selber lieben. Echte Gemeinschaft statt einseitiger Abhängigkeit, Revolution ohne Aggression und Hass. Das Himmelreich auf Erden.
Er fordert, dass wir demütig sind vor unserem Gott. Uns selber nicht so wichtig nehmen. Heilsam annehmen, dass wir nicht der Nabel der Welt sind und dass sich nicht alles an und/oder gegen uns richtet. Demut vor Gott. Einem Gott, der und sicher führt und leitet und an seiner Kraft und Stärke teilhaben lässt. Einem Gott, dem es nichts ausmacht der Müllschlucker für den Schrott der ganzen Schöpfung zu sein. Der daran nicht frustriert oder zugrunde geht, sondern die Sorge, den Neid, den Hass und die Depression wandelt in Hoffnung, Anerkennung, Liebe und Freundlichkeit.
Gott hat uns gesagt was gut ist. Immer wieder erinnert er uns auch daran.
Ich möchte den Vibe mitnehmen und Teilen, den ich hier im Urlaub spüren darf. Und ich schreibe sie mir noch einmal gründlich hinter die Ohren, die drei Anhaltspunkte, Gottes Forderung an mich:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Amen.
Eine gesegnete Woche wünscht euch, eure Pfarrerin Anne Mika.