Sorgen in sich hineinzufressen ist ungesund. Sie können einem dann so richtig schwer im Magen liegen. Tagelang quält man sich dann mit ihnen herum und leidet seelisch und körperlich.
Ich kenne das gut. Wenn viele Dinge parallel anstehen. Beruflich und privat. Wenn man gleichzeitig noch mitfiebert mit einem geliebten Menschen. Sich dessen Erfolg genauso herbeisehnt wie den eigenen. Das ist ein nahezu unfehlbares Rezept für schlaflose Nächte, Kopfschmerzen und Magenverstimmungen. Aber was tun?
Manche Deadlines müssen nun einmal eingehalten werden. Manche Aufgaben kann man eben nur selbst erledigen. Manche Menschen sind einem halt genauso lieb wie man selbst.
Das ist alles richtig. Aber!
Aber wenn es einen um die eigene Gesundheit bringt, dann läuft etwas falsch. Und wenn man letztlich vor Erschöpfung zusammenbricht, dann kann man gar nichts mehr machen und niemandem mehr helfen. Also was tun?
Der Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief Kapitel 5 Vers 7, sagt es uns.
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“
Petrus erinnert uns daran, dass wir unsere Kraft nicht aus uns selber schöpfen.
Gott versorgt uns damit.
Wenn das Akku unseres Smartphones leer ist, dann laden wir es wieder auf. Wir verbinden das Gerät mit einer Energiequelle und geben ihm Zeit.
Wenn unser Akku leer ist, dann sollten wir das gleiche tun. Wir sollten uns auch mit unserer Energiequelle, mit Gott, verbinden und uns die nötige Zeit nehmen um wieder aufzuladen.
Und wie verbinden wir uns mit Gott? Im Petrusbrief heißt es: „Alle eure Sorge werft auf ihn;“
Wir verbinden uns mit Gott indem wir mit ihm sprechen. Indem wir bereit sind ihm mitzuteilen wie es uns geht. Unsere Freuden und ja, auch unsere Sorgen.
Leicht gesagt, leicht getan. Aber tun müssen wir es. Und dazu müssen wir auch etwas geben. Zeit. Wir müssen Zeit einräumen in unserem Alltag um unsere Beziehung mit Gott zu pflegen.
Manchmal erscheint das als eine Unmöglichkeit. Wenn der Terminkalender schon zum bersten voll ist, wo soll man dann noch Zeit für die Kommunikation mit Gott hineinquetschen?
Es geht, denn es braucht gar nicht viel. Kurze Momente, des Innehaltens reichen. Unter der Dusche einfach mal die Gedanken anhalten, sie ordnen und sie Gott zur Verfügung stellen, anstatt sich im unkontrollierten Gedankenstrom zu verlieren und daran zu stressen. Oder wenn man sich nachts im Bett hin- und herwälzt, nicht einschlafen kann. Auch dann ist ein guter Moment ein Gespräch mit Gott anzufangen. Alle unsere Soge auf ihn zu werfen. Sie abzuwerfen, wie eine schwere Last. Wenn wir uns um etwas sorgen, dann heißt das meistens, dass es uns am Herzen liegt. Weil es uns wichtig ist, darum empfinden wir die Sorge, die Verantwortung dafür als Last. Weil es uns wichtig ist, darum können und wollen wir es nicht einfach abschütteln und in die Ecke pfeffern wie ein durchgeschwitztes T-Shirt. Weil es uns wichtig ist, halten wir daran fest, mit besonderer Sorgfalt und Vorsicht. Und das ist anstrengend.
Der Wochenspruch hat noch einen zweiten Teil: „Denn er sorgt für euch!“ Ein Versprechen: Wer seine Sorge Gott anvertraut, die/der geht nicht sorglos oder verantwortungslos damit um. Sie/Er kann sicher sein er gibt alles in gute Hände. Gott nimmt uns die Last ab. Gibt uns Zeit zur Erholung und zum Krafttanken. Er sorgt für uns. Das heißt, er trägt unsere Sorgen für uns und gleichzeitig versorgt er uns mit allem was wir brauchen.
Besser könnte unsere Zeit doch gar nicht investiert sein! Amen.
Eine gesegnete Woche wünscht euch, eure Pfarrerin Anne Mika.